Parlament gedenkt der Opfer des NS-Völkermords an Roma und Sinti
- OEVZ
- 1. Aug.
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Kranzniederlegung beim äußeren Burgtor im Weiheraum von Bundesratspräsident Samt und Zweitem Nationalratspräsidenten Haubner zum nationalen Gedenktag 2. August
Wien, 1. Aug. 2025
Das österreichische Parlament gedachte heute mit einer feierlichen Zeremonie der Opfer des Holocausts an Roma und Sinti. Vor 81 Jahren, in der Nacht vom 2. auf den 3. August 1944, wurden im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau über 4.000 Menschen dieser Volksgruppen ermordet. Insgesamt fielen dem NS-Regime bis zu 500.000 Roma und Sinti zum Opfer.
Laut Parlamentsaussendung*: "Österreich hat lange gebraucht, um auch an die unter dem NS-Regime verfolgten und ermordeten Roma und Sinti zu gedenken. Es ist erst zwei Jahre her, dass vom Parlament einstimmig beschlossen wurde, diesen Gedenktag zu begehen", erklärt Bundesratspräsident Peter Samt. "Das sollten wir zum Anlass nehmen, Hass keinen Raum zu geben und die Volksgruppen in Österreich aktiv zu unterstützen. Mir ist wichtig, dass die Volksgruppen im Land nicht gegeneinander, nicht nebeneinander, sondern miteinander leben und dass die kulturellen Wurzeln, die Verschiedenartigkeit und das Gemeinsame geschätzt werden", so der Vorsitzende der Länderkammer. Dieser Gedenktag solle eine Mahnung an alle sein, stets für unsere Freiheit, unsere Demokratie sowie ganz besonders für die Würde des Menschen einzustehen.
"Was einst mit Vorurteilen begann, endete in Lagern und Gräbern", betont Zweiter Nationalratspräsident Peter Haubner. "Wer heute noch schweigt, wenn Roma und Sinti oder andere Minderheiten angefeindet werden, hat aus der Geschichte nichts gelernt. Am Gedenktag hören wir hin, erinnern uns und geloben, niemals zu schweigen."
Nach einer Gebetslesung durch Weihbischof Franz Scharl folgte die Kranzniederlegung gemeinsam mit Volksgruppenvertretern Emmerich Gärtner-Horvath und Andreas Sarközi.
Schauspieler Serge Falck las anschließend die bewegende Lebensgeschichte des Holocaust-Überlebenden Anton Müller aus dem Burgenland.
Der Holocaust-Gedenktag für Roma und Sinti wurde erst 2023 durch einen einstimmigen Parlamentsbeschluss eingeführt und soll ein Mahnmal für die Würde des Menschen und den Schutz demokratischer Werte bleiben.









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