Presseaussendung: Anträge im Bgld. Landtag zu Kürzungen bei der Volksgruppenförderung
- OEVZ
- 27. Juni
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 30. Juni

Presseaussendung / Izjava za medije
Eisenstadt | Željezno, 26. Juni 2025
Redaktion: Innenpolitik, Volksgruppen
Diskussion und Anträge im Burgenländischen Landtag zu Kürzungen bei der Volksgruppenförderung - ein starkes Zeichen im Landtag für die kulturelle Vielfalt im Burgenland
Rasprava i predlogi u Gradišćanskom zemaljskom saboru o smanjenju potpore za manjine - jaka poruka u Saboru za kulturnu raznolikost u Gradišću
Eisenstadt/Željezno, 26. Juni 2025 – Der Kroatische Kulturverein im Burgenland / Hrvatsko kulturno društvo u Gradišću (HKD) begrüßt die im Landtag eingebrachten Anträge zur Sicherstellung einer angemessenen Förderung der im Burgenland ansässigen Volksgruppen.
Die kulturelle Vielfalt, die durch die Kroaten, die Ungarn und die Roma über Generationen hinweg gepflegt und bewahrt wurde, ist ein unschätzbarer Bestandteil unserer regionalen Identität. Viele Redner hoben diese Vielfalt in ihren Beiträgen ausdrücklich positiv hervor.
Der heute von LAbg. Fürst (SPÖ) und LAbg. Spitzmüller (GRÜNE) eingebrachte Dringlichkeitsantrag ist klar und unmissverständlich formuliert. Er richtet sich gegen die Einschnitte bei der Volksgruppenförderung im Bund und bekräftigt die bereits geäußerte Kritik seitens der Volksgruppenvertreter, so Josef Buranits, Präsident des Kroatischen Kulturvereins und der Vorsitzender des Beirates für die kroatische Volksgruppe.
Buranits begrüßt auch die Anträge der Oppositionsparteien ÖVP und FPÖ, die die Landesregierung auffordern, sich aktiv für die Absicherung und Ausweitung der Volksgruppenförderung einzusetzen – sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene. Zudem soll das Kultur- und Bildungsangebot auf die urbanen Zentren außerhalb des Burgenlandes ausgeweitet werden.
Kürzungen im Förderbereich oder nicht erfolgte Anpassungen an die Inflation würden nicht nur die kulturelle Arbeit massiv beeinträchtigen, sondern auch das gesellschaftliche Miteinander langfristig gefährden.
„Besonders freut es mich, dass die kroatische Volksgruppensprache durch LAbg. Fazekas und anschließend durch Landtagspräsidentin Eisenkopf zu hören war und somit – durch die öffentliche Übertragung der Landtagssitzung – wieder sicht- und hörbar wurde. Sprache ist weit mehr als ein Kommunikationsmittel – sie ist Trägerin von Identität, Geschichte und Kultur“, so Buranits.
Das Burgenland hat die Chance, Mehrsprachigkeit nicht nur zu bewahren, sondern zum Motor für kulturelle und gesellschaftliche Innovation zu machen.
Positiv hervorzuheben ist auch jener Teil des Änderungsantrages der ÖVP, der nach dem Vorbild des Landes Brandenburg (für die sorbische Sprache) einen Landesplan zur Stärkung der Volksgruppensprachen fordert. Mit klar definierten Maßnahmen – von Bildungsförderung über institutionelle Sichtbarkeit bis hin zur finanziellen Absicherung kultureller Angebote – bietet er ein umfassendes Konzept zur Erhaltung der Volksgruppensprachen im Dialog mit den jeweiligen Volksgruppenorganisationen auf Augenhöhe.
Das Bundesverfassungsgesetz sieht vor: „Sprache und Kultur, Bestand und Erhaltung dieser Volksgruppen sind zu achten, zu sichern und zu fördern.“ – auf Bundes-, Landes und Gemeindeebene.
Gerade in herausfordernden budgetären Zeiten ist es notwendig, klare Prioritäten zu setzen: Der Erhalt der Mehrsprachigkeit, das Engagement der zahlreichen Volksgruppenorganisationen sowie das „Haus der Volksgruppen“ in Oberwart verdienen volle politische wie auch finanzielle Unterstützung.
Rückfragehinweis/upite na:
Hrvatsko kulturno društvo u Gradišću / Kroatischer Kulturverein im Burgenland
Dr. L. Karallstr. 23, 7000 Eisenstadt/Željezno
Mag. Josef Buranits, LL.M.
Mail: josef.buranits@hkd.at
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